Mit den Olympischen Winterspielen 2010 startete die HDTV-Regelausstrahlung von Das Erste HD. Sukzessive wurden weitere HD-Programme aufgeschaltet, seit rund 10 Jahren ist das gesamte ARD-Programmangebot in hochauflösender Bildqualität („HDTV“) zu empfangen. Parallel wurden die ARD-Programme bisher auch weiterhin in SD (Standard Definition) ausgestrahlt. Dies ändert sich in Kürze.
Nachdem im November 2022 erste ARD-Sender auf reine HD-Sat-Verbreitung umgestellt wurden, zeichnet sich jetzt das Ende für das gesamte ARD-Programmbouquet in SD ab: Anfang 2025 stellt die öffentlich-rechtliche Sendergruppe die Verbreitung der eigenen Fernsehprogramme über Satellit in SD ein. Betreffen dürfte diese Umstellung auch die Kabelverbreitung, da das Sendesignal für Kabelnetzbetreiber über Satellit zugeführt wird.
Für Fernsehzuschauer bedeutet das: Wer nicht über entsprechende Hardware verfügt, die zum Empfang von HD-Programmen ausgelegt ist, muss nachrüsten. Zum HD-Empfang ist ein HD-fähiger Receiver oder ein TV-Gerät mit integriertem HD-Tuner erforderlich. Auch der Bildschirm selbst muss in der Lage sein, die HD-Auflösung darzustellen, Röhrenfernseher können dies nicht. Einer Erhebung des Statistischen Landesamts Halle zufolge nutzte 2021 rund jeder 25. Haushalt in Sachsen-Anhalt noch einen alten Röhrenfernseher. Auf das Bundesgebiet hochgerechnet könnten damit noch zwischen 1 und 1,5 Mio. Röhren-TVs in den Haushalten stehen, ggfs. auch als Zweit- oder Drittgerät bzw. in Ferienhäusern und Zweitwohnsitzen. In einem derzeit rückläufigen Markt bietet die Abschaltung damit auch Absatzpotential für die CE-Industrie.
Und auch für institutionelle Nutzer wie Hotels, Krankenhäuser, Altenheime oder Justizvollzugsanstalten wird die Umstellung zur Herausforderung: Entsprechende Gemeinschaftsanlagen sind oftmals aufzurüsten. Das erfordert einen Planungsvorlauf und dürfte die Installateure stark mobilisieren. Da das Elektrohandwerk derzeit auf die Installation von PV und Wärmepumpen fokussiert und Fachkräftemangel weiter ein Thema ist, scheint der Vorlauf von 1,5 Jahren bis zum Abschalttermin daher nicht zu knapp gewählt.
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